BERLIN, 05.08.2025
Made-to-Order statt Standard: Warum Maßanfertigung bei Hochspannungs-Prüfsystemen den Unterschied macht
Im Zuge der Energiewende wird die Sicherheit von Energienetzen wichtiger denn je. Die elektrische Prüfung der Komponenten ist ein zentraler Baustein der Qualitätssicherung, bei dem auch die Verlässlichkeit kleinerer Bauteile wie Muffen und Wandler von entscheidender Bedeutung ist. Die Abteilung Test Plus von Trench in Bamberg entwickelt Hochspannungsprüfsysteme, die auf besondere Anforderungen zugeschnitten sind – Einblicke in die Arbeitsweise des achtköpfigen Teams von Spezialisten.
Kabelmuffen zählen zu den sensibelsten Punkten im Stromnetz. Als Verbindungselemente zwischen Hochspannungskabeln bleiben sie zwar meist unsichtbar, ihr Ausfall kann jedoch massive Auswirkungen haben. „Wenn ein Teil einer 1.000 Kilometer langen Strecke ausfällt, bekommt etwa München keinen Strom mehr aus der Nordsee“, erklärt Pascal Lequitte, Projektleiter von Test Plus bei Trench. Die Erfahrung zeigt: Fehlerhafte oder unzureichend geprüfte Muffen gehören zu den häufigsten Ursachen für Netzstörungen.
Hier setzt Test Plus an. Die Abteilung von Trench in Bamberg entwickelt Prüfsysteme für Hochspannungskomponenten, die exakt auf die Anforderungen von Herstellern von Hochspannungslösungen zugeschnitten sind. Ob spezielle Spannungsprofile, Isoliergas-Vorgaben auch mit alternativen Gasen oder eingeschränkte Platzverhältnisse – jede Prüfanlage wird individuell geplant und gefertigt. „Test Plus deckt das komplette Paket vom Engineering über die Produktion bis zur Wartung der Anlagen ab“, betont Abteilungsleiter Jürgen Fischer. Zum erfahrenen achtköpfigen Team von Test Plus gehören vier Elektroingenieure, ein Maschinenbauingenieur und drei Monteure, die sowohl mechanische als auch elektrische Tätigkeiten ausführen. Die Mitarbeiter sind bei den internationalen Auftraggebern von Trench auch weltweit vor Ort im Einsatz.
Hochspannung trifft auf Maßarbeit
„Manche Prüfsysteme arbeiten beinahe im Dauerbetrieb“, erläutert Pascal Lequitte. „Unsere Kunden, zum Beispiel Siemens Energy und Hitachi Energy, prüfen damit ganze Bauteil-Serien unter realen Bedingungen und bei extremen Spannungen bis zu 1,2 Millionen Volt. Besteht ein Bauteil die Prüfung nicht, wird es optimiert und erneut getestet – bis alles passt.“ Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Messwandler, Schaltanlagen, Kabelmuffen oder andere Hochspannungskomponenten den strengen Sicherheitsanforderungen dauerhaft standhalten.
Bei den Prüfanlagen, die Test Plus baut, handelt es sich in der Regel um echte Unikate. „Wir haben zwar auch anpassbare Standardlösungen in der Schublade, aber diese reichen selten aus für die besonderen Anforderungen unserer Auftraggeber“, erklärt Jürgen Fischer. Für diese sind die maßgeschneiderten Prüftechnologien eine hohe Investition. Die Anlagen werden für eine Nutzungsdauer von 30 oder manchmal sogar mehr als 50 Jahren konzipiert – in modularer Bauweise, damit sie anpassungs- und modernisierungsfähig bleiben. „Entsprechend viel Sorgfalt verwenden wir darauf, mit den Kunden gemeinsam zunächst alle Details zu planen“, sagt Pascal Lequitte. Als zentraler Ansprechpartner für die Kunden spielt er bei der Klärung der Einzelheiten des Auftrags eine wichtige Rolle.
Der Bau einer komplexen neuen Prüfanlage umfasst die Phasen Klärung der Kundenbedürfnisse, Auftragsvergabe mit Budgetplanung, Engineering, Materialbeschaffung, Montage und Inbetriebnahme. „Exotische Prüfanforderungen sind bei uns eher die Regel“, sagt Jürgen Fischer. Ob Deutschland, Mexiko, Saudi-Arabien oder die Schweiz – Trench-Anlagen aus Bamberg sind weltweit im Einsatz. Die Spezialanfertigung zahlt sich für die Kunden nicht nur durch die bessere Qualitätssicherung aus, sondern auch wirtschaftlich: Die Prüfsysteme von Test Plus sind zukunftsfähig konzipiert und erfüllen die Anforderungen der Unternehmen aus der Energietechnikbranche für lange Zeit.
Hightech für Nachhaltigkeit
Neben technischer Präzision spielt auch Umweltverträglichkeit eine immer größere Rolle. Trench setzt bei neuen Prüfsystemen auf Clean-Air-Technologien statt auf das klimaschädliche Isoliergas SF₆. „Ein Kilo SF₆ ist so klimawirksam wie 24 Tonnen CO₂ – hier liegt großes Potenzial für mehr Klimaschutz“, betont Pascal Lequitte. „Deshalb entwickeln wir Systeme, die mit Clean-Air oder alternativen Gasen arbeiten.“
Dass der Bedarf an zuverlässiger und nachhaltiger Prüftechnik steigt, zeigt sich in den Auftragsbüchern der Trench Group. Die Energiewende und die Elektrifizierung des Verkehrs vergrößern die Nachfrage nach Hochspannungskomponenten weltweit. Dabei rückt auch die Frage nach der Robustheit und Zukunftssicherheit der Energieversorgung in den Fokus.
Für sichere Netze weltweit
Die Energiewende macht Stromnetze zur kritischen Infrastruktur unserer Zeit. Wo früher wenige Großkraftwerke stabil Strom lieferten, speisen heute viele dezentrale Anlagen wie Windräder und Solaranlagen wetterabhängig ein. Das Netz muss flexibel auf Schwankungen reagieren, Frequenz halten und regionale Überlastungen vermeiden. Gleichzeitig steigt der Strombedarf durch E-Mobilität, Wärmepumpen und Industrie. Mit der internationalen Stromvernetzung wächst zudem die Gefahr, dass Störungen ganze Regionen erfassen. Und durch die Digitalisierung der Netze entstehen neue Risiken durch Cyberangriffe. Kurz: Ohne sichere, intelligente und belastbare Stromnetze ist eine nachhaltige Energiewende weder technisch noch gesellschaftlich möglich. Netzsicherheit bedeutet heute Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Resilienz zugleich.
Aus diesem Grund sind maßgeschneiderte Hochspannungsprüfsysteme wie diejenigen von Test Plus heute unverzichtbar.
Über Trench Group:
Die Trench Group ist ein weltweit führender Anbieter von Komponenten und Systemen für die Hochspannungsenergieübertragung. Mit Hauptsitz in Berlin und mehr als 100 Jahren Erfahrung ist das Unternehmen führend im Portfolio der Hochspannungslösungen. Mit den Produktgruppen Durchführungen, Spulen und Messwandler ist das Unternehmen ein systemrelevanter Player im Bereich Energiewende und nachhaltige Energiezukunft. Diese intelligenten und technologisch anspruchsvollen Komponenten und Systeme werden zur Messung, zum Schutz und zur Verbindung innerhalb des Stromnetzes eingesetzt. Die Trench Group ist weltweit mit mehr als 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an neun Fabrikstandorten und vier regionalen Vertriebs-Hubs tätig.
Weitere Informationen finden Sie unter www.trench-group.com.
Pressekontakt
Günther Hörbst
Head of Group Communications
+49 152 08393540
guenther.hoerbst@trench-group.com